Metaphysik und Produktdesign – auf den ersten Blick scheinen sie nicht sehr viel miteinander zu tun zu haben. Bei näherer Betrachtung wird allerdings deutlich, wie sehr Gestaltung von der Philosophie abhängig ist. Denn allen Dingen liegen zwei Prinzipien zugrunde: Hyle und Morphe – Stoff und Form, kurz: Hylemorphismus. Die aristotelische Lehre besagt, dass alle endlichen Substanzen aus diesen beiden Prinzipien bestehen. Zusammen ergeben sie die Realität des Einzeldings, das Synholon.
Doch was passiert wenn wir den Hylemorphismus durch die Interaktion als essenziellen Bestandteil ergänzen? Es entsteht ein Gestaltungsprinzip.
Die Interaktion des Menschen mit dem Objekt offenbart die Möglichkeiten seines Seins, den Wesenskern, die ousia.
Hyle und Morphe erzeugen die Realität der Substanz; weitere dem Objekt innewohnende mögliche Formen bleiben jedoch verborgen.
Zwischen Philosophie und Design strukturiert OUSIA Räume, durch die geistige und physische Interaktion stetig im Wandel. Die Transformierbarkeit und Koexistenz von Funktionen und Möglichkeiten machen Ansicht und Anwendung interpretierbar.